Stolen Base

Curtis Granderson bei seinem 20. Stolen Base in der MLB-Saison 2007

Die Stolen Base (zu deutsch "erobertes Mal") ist ein Fachbegriff aus dem Baseball und ist Folge eines Steals. In der Baseballstatistik taucht es als SB auf.

Als Stolen Base wird der Spielzug eines Baserunners bezeichnet, bei dem dieser während des Pitches vorwärts zur nächsten Base rennt und dieses erreicht, ohne „Aus“ gemacht zu werden. Ein Runner darf jederzeit versuchen, die nächste Base zu erreichen, wenn der Ball im Spiel und freigegeben ist (Live-Ball-Situation). Dies geschieht auf eigenes Risiko und mit der Gefahr, durch einen Spieler der Defense „Aus“ getaggt zu werden. Der offizielle Scorer entscheidet, ob ein Runner eine Base „gestohlen“ hat oder er auf Grund eines anderen Umstandes vorgerückt ist (diese Unterscheidung ist jedoch nur für die Statistik relevant).[1][2] Ohne einen Versuch der Defensivmannschaft, den Steal zu verhindern, wird kein Stolen Base gewertet. Kann der Versuch des Runners vereitelt werden und wird er dabei „Aus“ gemacht, so ist dies ein Caught Stealing und geht als solches in die Statistik ein. Ein erfolgloser Versuch ohne negative Folgen (wenn der Runner also die nächste Base nicht erreicht, aber zu seiner Ausgangsbase zurückkehrt und dort safe ist) findet keine Aufnahme in die statistische Erfassung.

Am häufigsten wird der Versuch zur Stolen Base zwischen der ersten und zweiten Base unternommen, da die zweite Base vom Catcher, der meistens der Spieler ist, der den Ball zum Stoppen des Versuchs dort hinwerfen muss, am weitesten entfernt ist; diese Versuche sind relativ häufig erfolgreich. Seltener gelingt ein Steal zwischen der zweiten und dritten Base, da die dritte Base dem Catcher schon relativ nahe ist. Sehr selten und deshalb besonders spektakulär sind Home Steals, also Stolen Bases zwischen dritter Base und Homeplate, die gleichzeitig einen Punktgewinn bedeuten. Diese gelingen fast nur, wenn der Verteidigung ein grober Fehler unterläuft, etwa bei Koordinationsproblemen zwischen den Spielern oder wenn ein Wurf nicht gefangen wird.

Ein Stehlen der ersten Base gibt es nicht, da der Schlagmann nicht loslaufen darf, bis er den Ball erfolgreich ins Feld geschlagen hat. Die einzige Ausnahme ist die Situation, dass ein Pitch, der eigentlich der dritte Strike gewesen wäre und somit das Aus für den Schlagmann bedeutet hätte, vom Catcher nicht gefangen wird oder ihm außer Kontrolle gerät. Bei einem solchen Uncaught Third Strike darf der Schlagmann unter gewissen Umständen trotzdem loslaufen und ist, bei Erreichen der ersten Base vor dem Ball, dort safe. Allerdings kommt dies in Profispielen extrem selten vor und wird auch nicht als Stolen Base gezählt.

Um erfolgreich eine Base auf diese Art zu erobern, muss ein Spieler über eine hohe Sprintschnelligkeit, gutes Reaktionsvermögen und ein sicheres Auge für die Situation verfügen. Die Beurteilung, ob ein Spieler ein guter Base Stealer ist, richtet sich weniger nach der Anzahl der Stolen Bases, als vielmehr nach dem Verhältnis zwischen Caught Stealings und Stolen Bases. Mindestens zwei Drittel der Versuche sollten erfolgreich sein, damit ein Spieler als wertvoll in dieser Kategorie angesehen wird.

  1. Christian Posny, Sven Müncheberg: Regelheft Baseball. Revidiert 2007. Hrsg.: Deutscher Baseball und Softball Verband e. V. 6. überarb. Auflage. Meyer & Meyer Verlag, Aachen 2008, ISBN 978-3-89899-365-4, 10.07, S. 153–156.
  2. MLB Playing Rules Committee: MLB – Official Rules: 10.00 The Official Scorer. (PDF; 290 kB) In: Official Rules (#10.07). mlb.com, 2008, abgerufen am 23. September 2008 (englisch).

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